Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) – Die Ölpreise stehen zu Wochenbeginn unter Abgabedruck. Am Montagmittag verbilligte sich der Preis für ein Barrel Brent am Terminmarkt um ein Prozent auf 69,60 US-Dollar. Eine stark fallende Ölproduktion in Venezuela und Sorgen vor neuen Iran-Sanktionen haben den Ölpreis zuletzt deutlich steigen lassen. In der Nacht auf Montag hatte der Brent-Preis allerdings zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Ende Januar bei 71,05 Dollar erreicht. Die Anleger sorgen sich am Montag wieder verstärkt um die nach wie vor steigende US-Ölproduktion. Laut Zahlen von Baker Hughes stieg die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA in der letzten Woche um weitere vier auf 804 und damit auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Aus Sicht von HSH Nordbank-Rohstoffanalyst Jan Edelmann gibt derzeit dennoch zahlreiche Gründe, optimistisch hinsichtlich der Preisentwicklung bei Rohöl zu sein. „Langfristig auf Sicht von zwölf Monaten sprechen vor allem das Vorhaben der OPEC, den Normalisierungsprozess der Öllagerbestände anhand des 7-Jahresdurchschnitts, statt wie bisher dem 5-Jahresdurchschnitt, zu bewerten, für höhere Preise“, so der Experte. Auch die Fundamentaldaten sollten sich deutlich aufhellen, insbesondere aufgrund einer höheren Nachfrage. Gleichzeitig bleibe die Angebotsseite hinter den Erwartungen zurück. Dabei falle vor allem der Rückgang der Fördermenge in Venezuela ins Auge. Zwar sei in den USA ein kräftiges Plus im Jahresvergleich zu beobachten, die Ausweitung bleibe jedoch hinter dem von ihm erwarteten Niveau zurück, so Edelmann. Damit dürfte sich der Lagerabbau in den kommenden Wochen weiter beschleunigen.