(euwid) Die wirtschaftliche Lage in der Türkei und insbesondere die Talfahrt der türkischen Lira sind inzwischen zentrale Themen der Stahlrecyclingbranche. Erste Auswirkungen zeigten sich bei den Preisverhandlungen für die August-Abschlüsse, und auch für die kommenden Monate rechnet man mit „weicheren“ Schrottpreisen. Niemand geht davon aus, dass die Türkei ihre Probleme rasch in den Griff bekommen wird. Allerdings ist der Schrotthandel weit entfernt von panischen Reaktionen. Grund ist die weiterhin starke Stahlnachfrage in Europa. Um ihren Kunden keinen Grund zu liefern, die Stahlpreise zu drücken, hätten die Werke kein Interesse an einem massiven Rückgang der Schrottpreise. Die Auftragsbücher seien weiterhin gut gefüllt. Es gibt jedoch auch warnende Stimmen, die auf rückläufige Auftragseingänge verweisen. Weil bei der aktuellen Auftragslage viele Stahlkunden aus Sorge vor Lieferengpässen Bestellungen doppelt und dreifach tätigten, könnte es bei einer konjunkturellen Abschwächung zu Stornierungen oder zu einer Streckung der Auslieferungen kommen. Eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung wird mit Verweis auf den verminderten Auftragseingang der Industrie nicht ausgeschlossen.