(euwid) Die Metallrecycler Scholz und TSR fordern einen „Nationalen Rat Recycling“. Das Gremium soll eine Art überparteiliches Forum sein, in dem sich Wirtschaftsverbände, Zivilgesellschaft und Politik einbringen können, um die Nachhaltigkeitsziele hinsichtlich des Ressourcenschutzes zu bündeln und regulative Anforderungen zu formulieren, hieß es aus dem Hause Scholz. Die partikularen Forderungen der vielen verschiedenen Interessen soll der Rat in Bezug auf den Ressourcenschutz und das Recycling verknüpfen und auf politischer Ebene zusammenfassen.

Im Gespräch mit EUWID stellte der Scholz-Sprecher klar, dass der „Recyclingrat“ nicht auf bestimmte Stoffströme wie beispielsweise Altmetalle beschränkt sein soll, sondern es um eine gesamtgesellschaftliche Debatte über den nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen und deren Rückgewinnung gehen soll. Auch der Teilnehmerkreis soll grundsätzlich nicht beschränkt sein: Sowohl die Verbände der Industrie und der Entsorgungswirtschaft sowie Umweltverbände, Gewerkschaften und politische Vertreter seien eingeladen sich zu beteiligen. Der Rat soll „so breit wie möglich“ aufgestellt sein, hieß es, und möglichst viele Inputgeber haben. Details sollen bei einer Folgeveranstaltung geklärt werden, die am 31. Januar in der Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin stattfinden soll.

Eine breite gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit Ressourcen und die Möglichkeiten der Rückgewinnung ist nach Auffassung der beiden Unternehmen längst überfällig. Deutschland müsse dringend eine Rohstoffwende einleiten, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Scholz und der Remondis-Tochter TSR zur Vorstellung des Positionspapieres.

Trotz hoher Sammelquoten werde in Deutschland zu wenig recycelt. Schätzungsweise weniger als ein Fünftel der Rohstoffe in der deutschen Industrie komme aus wiederverwertetem Material. Der Nationale Rat für Recycling soll dazu beitragen, die enormen Umweltschutz-Potenziale durch verstärktes Recycling zu heben.