(euwid) Der Stahlschrottpreis stand zu Jahresbeginn enorm unter Druck. Wenngleich sinkende Preise erwartet worden waren, traf die Höhe der Abschläge den Stahlschrotthandel dennoch teils unvorbereitet. Auslöser war zum einen ein deutlich gesunkener Exportpreis. Die türkische Stahlwirtschaft als weltgrößter Schrottimporteur kämpft mit einem verhaltenen Inlandsabsatz, Schwierigkeiten im Auslandsabsatz durch die niedrigen EU-Importquoten sowie mit günstiger chinesischer Konkurrenzware. „Der Türkeipreis hat die deutschen Inlandspreise zerschossen“, so ein Händler.

Zum anderen waren die deutschen und italienischen Stahlwerke nach den Betriebsferien zum Teil noch gut mit Material versorgt, was dazu führte, dass die Schrottnachfrage im Januar niedriger ausfiel als in anderen Jahren, berichten Schrotthändler. Hinzu kommt, dass die Badischen Stahlwerke im Anschluss an die im Winter übliche Großrevision noch eine Stranggussanlage austauschen wollen. Für die kommenden Wochen sei deshalb Ein-Linien-Betrieb geplant, weshalb das Kehler Werk kaum Schrott zugekauft habe. Auch andere deutsche Stahlwerke wurden Händlerangaben zufolge zuletzt teils nur auf einem Ofen gefahren, so dass der Schrottbedarf niedriger ausfiel.

Entsprechend „tiefenentspannt“ seien die Stahlwerke in die Preisverhandlungen mit den Schrotthändlern gegangen, die sich dann auch bis Ende letzter bzw. Anfang dieser Woche hinzogen.

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