22.01.2018 (Euwid) Das Kalkül von Schrotthändlern, die im Dezember in Erwartung deutlich steigender Preise Schrott zurückgehalten hatten, ging nur bedingt auf. Zwar sind die Schrottpreise im Januar nochmals gestiegen, die Preisaufschläge blieben aber hinter den Erwartungen des Schrotthandels zurück. Das Schrottangebot war im Januar insgesamt gut, was teils auf die im Vergleich zum Vorjahresmonat hohen Preise, teils an den zurückgehaltenen Dezember-Mengen lag. Wer regelmäßig in den Vormonaten abverkauft habe, habe trotz der Kaufzurückhaltung der Stahlwerke sein Material losbekommen. Andere verfügten weiterhin über Bestände, hieß es. Gleichzeitig war der Entfall von Neuschrott in der ersten Januarwoche noch gering, seit der zweiten  Kalenderwoche sei wieder mehr Leben im Markt. Der Anfall an Altschrott wird trotz der kalten Jahreszeit von Händlern vielfach als gut bezeichnet. Die Nachfrage der Stahlwerke war ungeachtet der guten Auftragslage etwas verhalten. Dazu hatte nicht zuletzt der Stillstand zweier Werke, eines im Osten und eines im Westen, beigetragen. Außerdem war das hiesige Preisniveau für die türkischen Einkäufer zu hoch. Hochpreisige Verkäufe in die Türkei waren nur bis Anfang Januar möglich. Seither sind die Preise deutlich gesunken. Als Grund werden wieder anziehende Stahlexporte Chinas in den südasiatischen Raum angeführt, was die Wettbewerbssituation der türkischen Anbieter verschlechtere.