(euwid) Das Niedrigwasser auf den deutschen Flüssen bleibt das bestimmende Thema auf dem Stahlschrottmarkt. Zwar fiel zuletzt wieder vereinzelt Regen, die Pegelstände sind bisher allerdings nur geringfügig gestiegen. Im Süden Deutschlands bleibt den Schrotthändlern der Wasserweg damit in der Regel verschlossen, weiter nördlich können die Schiffe bestenfalls teilweise beladen werden. Umso härter tobt der Kampf um den Schienentransport. Die Waggonverfügbarkeit wird allenthalben als sehr schlecht beschrieben, häufig sei Laderaum nur über „Mauschelei“ zu kriegen, so ein Gesprächspartner gegenüber EUWID. Bleibt als letztes der Weg auf die Straße, wo die Lkws aber ebenfalls knapp waren und die Preise in die Höhe geschossen sind. Schließlich sind die Schrottunternehmen mitunter gezwungen, Material vermehrt zwischenzulagern oder die Schrottannahme – soweit möglich – zu drosseln. „Es ist einfach ein Drama“, fasst ein Schrotthändler die Lage zusammen. „Alle kämpfen um Frachtraum.“ Dies gilt auch für die Stahlwerke, die ebenfalls Probleme haben, ihre Fertigerzeugnisse abzutransportieren. Mitunter sollen die Werke deswegen ihre Produktion runtergefahren haben, es werde darüber nachgedacht, geplante Stillstände vorzuziehen. Die Schrottpreise bewegten sich im November den Angaben zufolge zumeist nahe dem Vormonatsniveau. Je nach Region und Schrottsorte wurden die Preise auch leicht angehoben, wozu unter anderem eine stärkere Schrottnachfrage der Türkei und erhöhte Container-Transporte nach Indien und Pakistan beitrugen.

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