(shareribs.com) Washington 19.11.2018 – Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf US-Rohstoffe in der vergangenen Woche überraschend stark reduziert. Dabei kam es bei Gold zu einer neuerlichen Ausweitung der Shortpositionen. Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 13. November, um 70,3 Prozent auf 45.851 Kontrakte reduziert. Während die Netto-Longs auf US-Rohöl wieder zurückgingen, war bei Gold ein starker Anstieg der Netto-Shorts zu verzeichnen. Nachdem es hier einige Woche nach unten ging, sorgte die Stabilisierung an den Aktienmärkten hier für einen Haltungswandel. Die Netto-Shortpositionen auf Gold wurden in der vergangenen Woche um 89 Prozent auf 70.864 Kontrakte ausgeweitet, das höchste Niveau seit Mitte Oktober. Der Goldpreis lag zuletzt wieder unter Druck, konnte sich zeitweise aber wieder etwas erholen. Auf Wochensicht kletterte der Goldpreis um rund ein Prozent und wurde zuletzt unterstützt von einem schwächeren Dollar. Zuletzt kamen von zwei Vertretern der US-Notenbank Aussagen, in denen die Risiken für die globale Konjunktur anerkannt wurden, was die gegenwärtige Straffungspolitik des Federal Reserve Board of beeinflussen könnte. Auch die neuerliche Korrektur an den Aktienmärkten hat den Goldpreis unterstützt, zudem sind die Renditen von US-Staatsanleihen unter Druck geraten. Die Netto-Shorts auf Silber stiegen um 76,3 Prozent auf 35.846 Kontrakte, bei Platin sank die Zahl der Netto-Longpositionen leicht um 3,3 Prozent auf 10.221 Kontrakte. Bei Palladium war ein leichter Anstieg der Netto-Longs um zwei Prozent auf 12.837 Kontrakte zu verzeichnen. Die Ölpreise lagen in der letzten Woche wieder unter Druck, wobei es für WTI-Rohöl um mehr als fünf Prozent nach unten ging. In der zweiten Wochenhälfte sorgten konkretere Aussagen der OPEC zur Reduzierung der Fördermengen für Unterstützung. Gleichzeitig ist die Produktion in den USA auf ein neues Rekordhoch gestiegen, die Lagerbestände kletterten ebenfalls. Laut Baker Hughes wurde die Zahl der laufenden Förderanlagen in der letzten Woche um zwei auf 888 ausgeweitet. Die OPEC könnte im kommenden Jahr die Produktion um mehr als eine Million Barrel pro Tag senken, wobei vor allem Saudi-Arabien hier auf eine fortgesetzte Kooperation mit Russland setzt. Moskau hat sich hierzu bislang aber bedeckt gehalten. Die Netto-Longpositionen auf US-Rohöl sanken um 5,2 Prozent auf 151.984 Kontrakte. Der Kupferpreis bewegte sich in der vergangenen Woche nach oben. Die Sorgen über die Nachfrageentwicklung in China hat die Investoren aber veranlasst, ihre Netto-Shorts auf 7.722 Kontrakte auszuweiten. Analysten halten Kupfer zum gegenwärtigen Zeitpunkt für vergleichsweise preiswert. Dies wird einerseits auf die Angebotslage zurückgeführt, die gegenwärtig als teils eng angesehen wird. Aber auch auf die Erwartung steigender Infrastrukturinvestitionen in China. Peking hat zudem deutlich gemacht, dass man die Auswirkungen des Handelsstreits für Unternehmen abfedern wolle. Für eine negative Überraschung sorgte deshalb auch die im Oktober deutlich zurückgegangene Kreditvergabe.