New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) – Der Ölpreis befindet sich seit Monaten unter Beschuss. Innerhalb der letzten zweieinhalb Monate büßte die Brent-Notierung knapp 40 Prozent ihres Wert ein. Ein vorläufiger Tiefpunkt ist heute erreicht worden. Mit nur noch etwas über 53 US-Dollar je Barrel kostete ein Fass Brent so wenig, wie zuletzt im September 2017. Und dies, obwohl die OPEC und ihre Partnerstaaten auf ihrer letzten Sitzung Anfang Dezember eine Drosselung der Fördermenge um 1,2 Millionen Barrel pro Tag beginnend am Januar 2019 vereinbart haben. Offenbar zweifelt der Markt jedoch daran, dass die beschlossene Förderkürzung ausreichen wird, um das Überangebot nachhaltig zu reduzieren. Die Ölpreise befinden sich in einem Abwärtsstrudel, aus dem sie so schnell auch nicht herausfinden dürften. Zum einen wird die künftige Nachfrage sehr verhalten eingeschätzt. Die Wachstumsaussichten für viele Industrie- und Schwellenländer haben sind verdüstert. Wächst die Wirtschaft weniger, werden auch weniger Rohstoffe nachgefragt. Die Nachfrage sinkt. Gleichzeitig fällt das Angebot nicht signifikant. Die US-Energiebehörde EIA gab jüngst bekannt, dass die US-Schieferölproduktion im Dezember auf einen neuen Rekordwert angestiegen ist und weiter steigende US-Fördermengen zu erwarten sind. Auch Russland förderte im Dezember mit rund 11,4 Mio. Barrel pro Tag so viel Öl wie noch nie zuvor. Ob Russland die bereits zugesagten Kürzungen auch tatsächlich ab Januar umsetzen wird, bleibt somit abzuwarten. „Zumindest dürfte es einige Monate dauern, bis Russland die zugesagten Kürzungen vollständig umgesetzt hat“, erwartet die Commerzbank. Der jüngste Preiseinbruch dürfte den Pessimismus der Anleger weiter anheizen. Fundamentaldaten spielen laut Commerzbank im aktuellen Marktumfeld nur noch eine untergeordnete Rolle.

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