Deutschlands größter Entsorgungskonzern wächst weiter. Mit insgesamt 6,08 Mrd € lag der Umsatz von Remondis im Jahr 2016 um knapp ein Prozent über dem Vorjahreswert. Damit habe die Unternehmensgruppe nicht nur ihre Rolle als Marktführer in Deutschland behauptet, sondern nehme hinter Veolia und Suez weiterhin den dritten Platz in Europa ein, heißt es im Jahresbericht der Muttergesellschaft Rethmann. Allerdings gaben die Handels- und Produkterlöse von Remondis aufgrund der schlechten Metallpreisnotierungen um fünf Prozent auf 2,82 Mrd € nach. Dem stand jedoch eine sechsprozentige Umsatzsteigerung auf 1,94 Mrd € in den Bereichen Erfassung, Aufbereitung, Verwertung und Beseitigung gegenüber. Dieser Zuwachs sei allerdings vor allem auf Unternehmenskäufe zurückzuführen, heißt es. Gesonderte Ergebniszahlen für Remondis weist der Rethmann-Konzern nicht aus. Der Entsorger erwirtschaftet aber allein über PPP-Modelle mit kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieben jährliche Gewinne von rund 60 Mio €. Aus Sicht von Remondis hat sich der Trend zur Rekommunalisierung in der deutschen Abfallwirtschaft auch 2016 fortgesetzt. Der Konzern befürchtet dadurch den Verlust von kommunalen Entsorgungsverträgen oder zumindest schlechtere Konditionen für die eigenen Leistungen. Der Konzern verweist dabei auch auf eigene Statistiken, wonach der Marktanteil kommunaler Gesellschaften bei der haushaltsnahen Erfassung in den zehn Jahren bis 2016 von 39 auf 47 Prozent angestiegen sei. Remondis konnte seinen Marktanteil in diesem Bereich im gleichen Zeitraum um drei Prozentpunkte auf 14 Prozent erhöhen. Insgesamt entfallen somit über 60 Prozent der haushaltsnahen Erfassung auf kommunale Ab- fallwirtschaftsgesellschaften und Remondis – die übrigen Privatunternehmen teilen sich knapp 40 Prozent des Marktes.