10.01.2018 − Der Aluminiumrecycler Oetinger wechselt zum zweiten Mal in den letzten fünf Jahren den Besitzer. Nach der Insolvenz im Jahr 2013 und dem anschließenden erfolgreichen Neustart unter der Beteiligungsgesellschaft SSVP III hat nun der tschechische Metallverarbeiter Metal Trade Comax (MTC) sämtliche Anteile der Oetinger Aluminium Gruppe übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Velvary, nördlich von Prag, ist bisher schwerpunktmäßig in der Weiterverarbeitung von kaltgewalztem und verzinktem Stahl und Aluminium tätig, besitzt aber auch ein kleineres Aluminiumschmelzwerk für Aluminiumgusslegierungen. Durch die Übernahme der Oetinger-Schmelzwerke in Weißenhorn und Neu-Ulm entstehe nun einer der führenden europäischen Aluminiumrecycler, informiert Oetinger in einer Mitteilung seine Kunden. Beide Unternehmen wollen ihre aktuellen Geschäftstätigkeiten fortsetzen und in den kommenden Wochen und Monaten ihre Zusammenarbeit intensivieren. Die nach der Insolvenz im Jahr 2013 bei Oetinger verbliebenen Werke in Weißenhorn und Neu-Ulm – die Standorte in Berlin und Hannover wurden stillgelegt – verfügen über eine Gesamtkapazität von 190.000 Tonnen pro Jahr. Dabei hat sich Oetinger auf die just-in-time Versorgung seiner Kunden mit Flüssigaluminium spezialisiert. Auch Metal Trade Comax verfügt eigenen Angaben zufolge als einziges tschechisches Unternehmen über eine Technologie für den Transport flüssigen Metalls. Das Produktionsvolumen des Werks in Velvary umfasst rund 30.000 Tonnen. Nach der Übernahme der Oetinger-Werke ergibt sich damit eine Gesamtkapazität von jährlich 220.000 Tonnen, womit man in die europäische Spitze aufsteige. Roland Keller, Geschäftsführer der Oetinger Aluminium Gruppe, sieht Oetingers Position im Markt für Aluminiumgusslegierungen durch den neuen strategischen Investor gestärkt. „Wir freuen uns, dass wir mit der Übernahme durch unseren neuen Eigentümer Teil einer sehr dynamischen Unternehmensgruppe werden. Wir glauben, dass wir gemeinsam mit Metal Trade Comax unser Geschäft noch erfolgreicher weiterentwickeln können, und zwar sowohl in unseren bestehenden Märkten als auch in neuen Regionen und Marktsegmenten.“ In der Zusammenarbeit mit den bisherigen Kunden des Unternehmens ändere sich nichts. Wie Oetinger in dem Schreiben an seine Geschäftspartner mitteilt, bleiben Geschäftsführung, Ansprechpartner, Kontaktdaten und die rechtlichen Vereinbarungen unverändert.