(euwid) Große Unsicherheiten herrschen aktuell bei den Verwertern von Elektro- und Elektronikaltgeräten vor. Insbesondere die im Dezember anstehende Umstellung der Sammelgruppen bereitet der Branche viel Kopfzerbrechen, da aktuell noch völlig unklar ist, wie sich diese auf die Werthaltigkeit und Zusammensetzung der Fraktionen auswirken wird. Grundsätzlich wird aber erwartet, dass sich die Neueinteilung insbesondere bei den neuen Sammelgruppen für Groß- und Kleingeräte negativ in den Kosten und Erlösen niederschlagen wird. Teilweise wurde dies bereits jetzt im Vorgriff durch Absenkungen der Zuzahlungen eingepreist. Darüber hinaus leiden auch die E-Schrottrecycler unter den wachsenden Kosten im Logistikbereich. Hier schlagen sich sowohl die Ausweitung der Mautpflicht sowie die anstehende Erhöhung der Mautsätze, aber auch der zuletzt deutlich gestiegene Dieselpreis und die höheren Lohnkosten nieder. Da sich der höhere Aufwand für die Logistik auf alle Bereiche bezieht, sind auch die Verwertungskosten zumindest indirekt betroffen. Eine Weitergabe an die Kunden gelinge aber bisher nur in geringem Umfang, beklagen die Verwerter.

Wenig Hoffnung machen auch die Erlöse für die aus der Altgeräteverwertung gewonnenen Materialien. Beim Absatz von Kunststoffen habe sich die Situation in den letzten Monaten zwar nicht weiter verschlechtert, heißt es nahezu unisono aus dem Markt. Grundsätzlich finden sich aber weiterhin nur Abnehmer für sortenreine Fraktionen. Für Mischkunststoffe bleibt die Situation weiter schwierig, da die Kapazitäten für die thermische Verwertung in den Müllverbrennungsanlagen weiterhin sehr knapp sind.

Darüber hinaus berichten einige Marktteilnehmer von deutlichen Abschlägen im Aluminiumbereich. Aufgrund von stärker auf den europäischen Markt drängenden US-Importen seien die Notierungen teilweise um mehr als die Hälfte gefallen. Die bei einzelnen Fraktionen deshalb notwendigen Preissenkungen ließen sich aber ebenfalls nur teilweise realisieren.

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