(shareribs.com) Washington 10.09.2018 – Die Stimmung der Investoren gegenüber Rohstoffen bleibt weiterhin von Skepsis geprägt. Die Zahl der Netto-Shortpositionen auf US-Rohstoffen stieg erneut deutlich, insbesondere bei den Metallen. Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Shortpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 4. September, um 87,5 Prozent auf 83.350 Kontrakte ausgeweitet. Vor allem bei den Metallen war ein starker Anstieg zu verzeichnen, während die Zahl der Netto-Longpositionen auf US-Rohöl ausgeweitet wurde. Die Haltung der Marktteilnehmer gegenüber den Edelmetallen bleibt von Zurückhaltung geprägt. Zuletzt konnte der Goldpreis sich zwar wieder auf die Marke von 1.200 USD erholen, eine nachhaltige Bewegung über diese Marke gilt gegenwärtig aber als wenig wahrscheinlich. Die Straffungspolitik der US-Notenbank macht US-Staatsanleihen wieder attraktiver, gleichzeitig wird der Dollar gestützt. Dieser wird zusätzlich gestärkt von einem Liquiditätszufluss, während vor allem Schwellenländerwährungen Abzüge verzeichnen und die konjunkturelle Lage dort zusätzlich gefährdet wird. Bereits für September wird in den USA eine weitere Leitzinserhöhung erwartet, wobei die US-Notenbanker in ihrer Politik vom starken US-Arbeitsmarkt bekräftigt wird. Die Zahl der Netto-Shortpositionen auf Gold wuchs um 13,6 Prozent auf 78.918 Kontrakte. Die Netto-Shorts auf Silber wuchsen um 37,5 Prozent auf 47.480 Kontrakte. Bei Platin war ein Anstieg der Netto-Shorts um 2,5 Prozent auf 30.325 Kontrakte zu verzeichnen, während die Netto-Longs auf Palladium auf 4.456 Kontrakte verdoppelt wurde. Rohöl bleibt derweil in der Breite unterstützt von den Sorgen über die Angebotsentwicklung. Vor allem die drohenden US-Sanktionen gegen den Iran gelten als Unsicherheitsfaktor, da unklar ist, in welchem Umfang die Sanktionen die iranischen Ölexporte reduzieren werden. Washington will die Exporte vollständig blockieren hat zuletzt aber signalisiert, einigen Abnehmerländern eine Sondergenehmigung zu geben, wenn diese nicht schnell genug neue Lieferanten finden. In den USA sanken die Rohölbestände in der letzten Woche deutlich, während die Produktbestände anstiegen. Die Analysten von Baker Hughes teilten am Freitag mit, dass die Zahl der laufenden Förderanlagen in der letzten Woche um zwei auf 860 Anlagen gesunken sei. Die Netto-Longpositionen auf US-Rohöl stiegen um 3,9 Prozent auf 365.010 Kontrakte. Erneut angestiegen ist die Zahl der Netto-Shortpositionen auf US-Kupfer. Die Lage des Kupfermarktes wird angebotsseitig als gut bewertet, weshalb sich die Marktteilnehmer auf die Nachfrageseite konzentrieren. Auch hier schlagen die Sorgen über die chinesische Konjunktur durch. Einerseits hat die chinesische Konjunktur in den letzten Monaten an Schwung verloren, eine Vertiefung dessen wird in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Darüber hinaus könnte der US-Handelsstreit mit China die Wirtschaft des Landes beeinträchtigen. Die jüngsten Außenhandelsdaten Chinas zeigen eine weiterhin relativ starke Entwicklung. Die Netto-Shorts wurden um 21,0 Prozent auf 25.391 Kontrakte ausgeweitet.