(Euwid) Die Zahl der Insolvenzen in der deutschen Abfallwirtschaft ist im vergangenen Jahr gestiegen. Insgesamt 70 Unternehmen aus den Bereichen Sammlung, Abfallbeseitigung und Rückgewinnung beantragten 2017 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das waren sechs mehr als im Vorjahr, wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. In vier von fünf Fällen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, bei den restlichen Fällen mangels Masse abgewiesen. Von den Insolvenzen waren im letzten Jahr laut der Statistikbehörde insgesamt 341 Mitarbeiter betroffen – sieben Prozent weniger als 2016. Die Summe der voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger ist im Entsorgungsbereich gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel auf 47,1 Mio € zurückgegangen. Hinzu kommen insgesamt zehn beantragte Insolvenzverfahren für Unternehmen, die in der Beseitigung von Umweltverschmutzungen und der sonstigen Entsorgung tätig sind. Hier wurden sieben Verfahren eröffnet und drei mangels Masse abgewiesen. Für den gesamten Wirtschaftsbereich „Wasserversorgung, Entsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen“ weist das Statistische Bundesamt für 2017 insgesamt 89 Insolvenzen aus. Die Summe der voraussichtlichen Forderungen belief sich hier auf 58,4 Mio €. In drei Vierteln der Fälle summierten sich die offenen Forderungen gegenüber den insolventen Unternehmen auf jeweils höchstens 500.000 €. In 15 Fällen lagen die voraussichtlichen Forderungen zwischen einer und fünf Mio € und in einem Fall sogar zwischen fünf und 25 Mio €. Die Zahl der Insolvenzen im Entsorgungsbereich verlief 2017 entgegen dem Trend. So meldet die Statistikbehörde für 2017 einen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen in der deutschen Wirtschaft um fast sieben Prozent. Mit insgesamt 20.093 Insolvenzen habe man den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 erreicht, hieß es heute aus Wiesbaden. Gleichzeitig erhöhten sich aber die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger um acht Prozent auf 29,7 Mrd €.