Wiesbaden (dpa) – Die Inflation in Deutschland ist den zweiten Monat in Folge über zwei Prozent gestiegen. Die genauen Daten für Juni gibt das Statistische Bundesamt heute (08.00) in Wiesbaden bekannt.
Nach vorläufigen Angaben hatten vor allem steigende Energiepreise die Jahresteuerung auf 2,1 Prozent getrieben. Im Mai lag die Preissteigerung bei 2,2 Prozent. In den Monaten Februar bis April hatte jeweils eine 1 vor dem Komma gestanden.
Die Europäische Zentralbank strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig eine Teuerungsrate knapp unter 2,0 Prozent an. Dieser Wert gilt als Garant für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung, weil er weit genug entfernt ist von der Nullmarke. Denn sind Preise dauerhaft niedrig oder sinken gar auf breiter Front, könnte das Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Dies könnte dann das Wirtschaftswachstum bremsen.
Weil die Teuerung seit geraumer Zeit nach oben zeigt, hat die Notenbank in Aussicht gestellt, ihre umstrittenen Wertpapierkäufe zum Jahresende zu beenden. Die Zinsen im Euroraum sollen aber bis mindestens «über den Sommer» 2019 auf dem Rekordtief verharren. Im Euroraum lagen die Verbraucherpreise nach Angaben des Statistikamts Eurostat im Juni um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Viele Sparer, die ihr Geld trotz mickriger Zinsen als Tages- oder Festgeld parken, verlieren wegen der tendenziell steigenden Inflation bares Geld. Kreditnehmer hingegen profitieren von dem Zinstief.