(shareribs.com) London 23.01.2018 – Die Industriemetalle zeigen sich heute an der LME überwiegend leichter. Ein Anstieg der Verfügbarkeit von Kupfer setzt die Preise unter Druck. Auch der US-Dollar kann etwas zulegen, was den Rohstoffkomplex drückt.
Die International Copper Study Group hat ihren jüngsten Monatsbericht für den globalen Kupfermarkt vorgelegt. Demnach wies der Markt für Kupferraffinade in den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 ein Defizit von 175.000 Tonnen aus. Gleichzeitig blieb die weltweite Produktion von Kupferraffinade nahezu unverändert, während die Nachfrage um 0,2 Prozent gestiegen sei. Hier war ein Anstieg des Bedarfs in Japan und Indien zu verzeichnen, während jene in den USA, Deutschland und Südkorea leicht sank. Bei der Minenproduktion von Kupfer wirkte sich auf Sicht der ersten zehn Monate weiterhin der Streik in Chile zu Jahresbeginn aus. Die Produktion lag um 2,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Einige Marktteilnehmer sehen in den kommenden Monaten das Potential für eine neuerliche Verengung des Kupferangebots, da in Chile wieder Tarifverhandlungen der Minengewerkschaften anstehen. Der Anstieg des Kupferpreises im vergangenen Jahr dürfte dafür sorgen, dass die Gewerkschaften auf eine weitere Anhebung der Löhne bestehen, was dann auch in Streiks münden könnte. China hat im vergangenen Jahr angekündigt, den Import von Kupferschrott stark reduzieren zu wollen. Die Änderungen sollen zwar erst später in diesem Jahr in Kraft treten, haben aber bereits jetzt Auswirkungen. Zahlen des Zolls zeigten, dass der Import von Kupferschrott im Dezember um 19,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken ist. Der US-Dollar hatte sich in den vergangenen Wochen nach unten bewegt und damit auch den Rohstoffkomplex unterstützt. Am Dienstag kommt es hier zu einer Gegenbewegung, die sich auch bei Rohstoffen zeigt. Der Dollarindex klettert um 0,1 Prozent auf 90,45 USD. Die Aluminiumbestände an der LME sind am Montag um 3.425 auf 1,088 Mio. Tonnen gesunken, bei Kupfer war ein Anstieg um 125 auf 211.775 Tonnen zu verzeichnen. Die Bestände von Blei sanken um 450 auf 138.800 Tonnen, bei Nickel war ein Anstieg um 1.668 auf 363.168 Tonnen zu beobachten.