London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) – Der Goldpreis ist am Dienstag im Nachmittagshandel unter die 1.300 US-Dollar-Marke/Unze gekracht. Damit wurden zugleich neue Jahrestiefs markiert. Bis auf 1.288 US-Dollar ging es hinab, aktuell zeigt sich die Edelmetall-Notierung bei 1.294 US-Dollar, verbleibt also unter der runden 1.300er Schwelle. Der Jahreshöchststand lag bisher bei 1.366 US-Dollar. Dem Gold haben die steigenden US-Anleihezinsen den Garaus gemacht. Am Dienstag lag der Zins für zehnjährige Staatsanleihen der USA mit 3,05 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2011. Die aktuellen Zahlen zur Inflation in den USA bestätigt die Federal Reserve auf ihrem weiteren Weg zu mehr Zinsanhebungen. Die US-Notenbank plant in diesem Jahr noch zwei- bis drei Zinsschritte. Das Edelmetall verliert mit steigenden Zinsen an Attraktivität, weil es selbst keine Zinsen abwirft. Zum anderen lastet der durch den Zinsanstieg in den USA stärker werdende Dollar auf der Notierung, da Gold in der US-Währung gehandelt wird, was den Erwerb für Anleger außerhalb des Dollarraums künstlich verteuert und die Nachfrage damit dämpft. „Preisbelastend für Gold sind eine Aufwertung des US-Dollar auf das höchste Niveau seit fast fünf Monaten in Kombination mit dem Anstieg der Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen auf das höchste Niveau seit knapp sieben Jahren“, so Analysten der Commerzbank. Zusätzlich verstärkt wurde der Verkaufsdruck aus Sicht der Experten durch das Durchbrechen wichtiger charttechnischer Marken wie der 200-Tage-Linie bei 1.307 US-Dollar und der psychologisch wichtigen Marke von 1.300 US-Dollar. Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten würden aber ebenso für eine solide Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen sprechen wie der erneut aufflammende Korea-Konflikt, heißt es von der Commerzbank.