Wien (GodmodeTrader.de) – Seit Jahresbeginn 2018 bewegte sich der Goldpreis anfangs seitwärts in einer sehr engen Bandbreite um die Marke von 1.330 US-Dollar pro Unze, kam dann aber im zweiten (und auch noch im dritten) Quartal gleich von mehreren Seiten unter Druck: Einerseits wertete der US-Dollar von Mitte April bis Mitte Mai gegenüber den meisten Währungen stark auf, andererseits tendierten auch US-Leitzinserwartungen bis zum Spätsommer nach oben, wie Raiffeisen-Finanzanalyst Valentin Hofstätter in der aktuellen Research-Publikation „Spezial Rückblick `18 – Ausblick `19“ schreibt.

Beides schade historisch tendenziell dem Goldpreis, auch wenn der Zusammenhang nicht immer 1:1 sei. Der Goldpreis (in US-Dollar) sei parallel dazu von rund 1.350 auf unter 1.200 US-Dollar im August gefallen. Die spekulative Stimmung der Investoren Gold betreffend habe zu dem Zeitpunkt aber ein historisches Extrem erreicht, was Raum für eine Gegenbewegung geschaffen habe. Der Goldpreis gemessen in US-Dollar habe sich entsprechend im vierten Quartal wieder etwas erholen können, unterstützt durch die Bodenbildung beim US-Dollar und das Auspreisen weiterer US-Zinsanhebungen durch den Markt gegen Ende 2018, heißt es weiter.

„Derzeit preist der Markt (Zins-Futures) noch eine weitere US-Zinsanhebung im Dezember und knapp eine weitere in 2019 – sollten wie von uns erwartet im ersten Halbjahr noch zwei weitere Zinsanhebungen folgen, dürfte das dem Goldpreis zwischenzeitig noch einmal einen Dämpfer versetzen. Auch das US-Renditeniveau würde in diesem Fall noch einmal ansteigen und in die gleiche Richtung wirken. Unsere Prognosen für den Goldpreis erwarten für die nächsten Monate dementsprechend nur einen leichten Preisanstieg“, so Hofstätter.

Über diesen Zeithorizont hinaus werde der Ausblick für Gold dann aber viel positiver: Im Basisszenario gehe man davon aus, dass sich die US-Wirtschaft gegen Ende 2019 drastisch abkühle und 2020 eine (leichte) Rezession durchlebe. Sogar US-Zinssenkungen wären dann wieder ein Thema, heißt es. Aus Hofstätters Sicht ein optimales Umfeld für die Goldpreisentwicklung im Jahr 2020.

„Der Weg dahin dürfte zwar volatil bleiben, da vorerst der Markt noch zwischen Konjunkturängsten (so wie derzeit), weiterhin starken US-Daten (zumindest im ersten Halbjahr 2019) und Zinsanhebungen hin und her gerissen bleiben dürfte. Die lange Durststrecke beim Goldpreis sollte aber mit diesem Ausblick weitgehend vorbei sein, und angesichts der extrem negativen Marktstimmung betreffend Gold im Sommer würden wir erwarten, dass das Augusttief beim Goldpreis selbst bei einigen weiteren US-Zinsanhebungen nicht mehr erreicht wird“, so Hofstätter.

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