(shareribs.com) London 05.04.18 – Die Industriemetalle an der London Metal Exchange zeigen sich am Donnerstag uneinheitlich. Kupfer und Nickel ziehen leicht an, Aluminium hingegen verliert. Ein wenig Entspannung erwächst für die Metalle aus der Rhetorik zwischen China und den USA. An den Märkten kommt es am Donnerstag zu einer leichten Entspannung. Nach dem ersten Schock hinsichtlich der gegenseitig geplanten Zölle zwischen China und den USA. Kommentare aus der US-Regierung, laut denen die angekündigten Zölle auf chinesische Importe im Wert von 50 Mrd. USD vielleicht niemals erhoben werden, ließen die Angst vor einem Handelskrieg abflauen. Ein Handelskrieg, in dem immer mehr und immer höhere Zölle auf Importe erhoben werden, gilt zum gegenwärtigen Zeitpunkt als unwahrscheinlich, da für beide änder hohe Verluste zu erwarten sind. Die zügige Reaktion Pekings auf die Ankündigung der USA zeigte aber, dass China offenbar an seiner Linie festhält. Berichte über mögliche Gespräche zwischen China und den USA lassen die Industriemetalle anziehen. Ein Analyst von der ABN Amro sagte, dass vor allem Kupfer sehr zyklisch ist und auf makroökonomische Vorgänge sehr empfindlich reagiere. Der Analyst sieht Kupfer gegenwärtig unterbewertet. Zwar sei der Markt gegenwärtig nicht im Defizit, die Entwicklung in diesem und nächsten Jahr lasse aber ein Defizit erwarten. Bei Capital Economics sieht man gegenwärtig eher ein schwaches Marktumfeld für Kupfer Dies zeige sich an den gekündigten Lagerverträgen für Kupfer an der London Metal Exchange. Diese lägen gegenwärtig bei lediglich 12,8 Prozent der Bestände. Zudem seien die Bestände seit Jahresbeginn um 90 Prozent gestiegen und auch in Shanghai sei ein starker Anstieg zu beobachten gewesen. Weiterhin geht Capital Economics für dieses Jahr von einem Überschuss von 200.000 Tonnen und rund 250.000 Tonnen im nächsten Jahr aus. Hierbei gebe es aber gerade in der Lieferkette Risiken. Ende des Jahres erwarten die Analysten einen Kupferpreis von 6.500 USD je Tonne.  Die Nachfrage nach Kobalt bleibt trotz des sehr hohen Preisniveaus weiter stark. Einige Beobachter gehen davon aus, dass mit den hohen Preisen auch die Produktion attraktiver wird, was letztlich zu einer Angebotsausweitung führen werde. Vorerst sichern sich viele Player am Markt aber das begrenzte Angebot. Der Rohstoffhändler Trafigura hat mit Shalina Resources einen Vertrag zur Abnahme von Kobalt aus der Demokratischen Republik Kongo geschlossen. Die Shalina-Tochter Chemaf hat im vergangenen Jahr 5.000 Tonnen Kobalt produziert, was in diesem Jahr auf 7.000 Tonnen ausgeweitet werden soll. Der CEO von Trafigura teilte kürzlich mit, dass die Nachfrageentwicklung bei Kobalt vielversprechend sei. Die Aluminiumbestände an der London Metal Exchange sind am Mittwoch um 11.125 auf 1,27 Mio. Tonnen gesunken. Die Kupferbestände sanken um 4.950 auf 383.075 Tonnen, bei Nickel war ein Rückgang um 1.548 auf 318.720 Tonnen zu verzeichnen. Die Zinkbestände gingen um 2.150 auf 209.500 Tonnen zurück.  Die Tonne Kupfer verbessert sich um 1,6 Prozent auf 6.816 USD, für Nickel geht es um 0,6 Prozent auf 13.243 USD nach oben. Aluminium gibt 0,2 Prozent auf 1.984 USD ab, Zink büßt 0,6 Prozent auf 3.234 USD ein.