SINGAPUR (dpa-AFX) – Der Euro hat am Freitag im frühen Handel die Gewinne der vergangenen Tage ausgebaut. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,2555 US-Dollar und damit so viel wie seit Dezember 2014 nicht mehr. Damit gewann der Euro im Wochenverlauf bisher rund 3 Cent. Seit Ende 2016 legte die europäische Gemeinschaftswährung fast 22 Cent oder rund 20 Prozent zu. Das ist für den Devisenmarkt eine massive Bewegung, die derzeit viele Konzerne in Europa zu spüren bekommen, da der starke Euro bei der Umrechnung von im Ausland getätigten Geschäften auf die Umsätze und Gewinne drückt. Nach Einschätzung der Commerzbank-Devisenexpertin Esther Reichelt wird am Markt immer stärker darauf spekuliert, dass die EZB wegen des robusten Aufschwungs bei der Geldpolitik den Fuß vom Gaspedal nehmen wird. Außerdem rückt die hohe Verschuldung in den USA stärker in den Fokus, was den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verleiht. Das hatte vor etwas mehr als einem Jahr ganz anders ausgesehen. Damals hatte es viele Experten wie die Volkswirte der Deutschen Bank oder Goldman Sachs gegeben, die einen Rutsch unter die Marke von einem Dollar prognostizierten. Inzwischen hat sich der Wind gedreht. So gehen viele Volkswirte derzeit davon aus, dass der Euro erst einmal weiter zulegen wird.