FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Kurs des Euro hat am Freitag seine anfänglichen Kursgewinne bis zum Mittag ausgeweitet. Neue Strafzölle der USA für Waren aus China belasteten den US-Dollar. Der Euro wurde zuletzt bei 1,2346 Dollar gehandelt, nachdem der Kurs in der vergangenen Nacht noch knapp über der Marke von 1,23 Dollar gelegen hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,2316 Dollar festgesetzt. Das alles beherrschende Thema an den Finanzmärkten sind die neuen milliardenschweren Strafzölle der USA gegen Waren aus China. Die Führung in Peking hatte umgehend mitteilen lassen, mit Handelsstrafen gegen Washington zu antworten. Der Devisenmarkt reagierte mit Kursverlusten beim Dollar. Europa wurde im Gegensatz zu China von neuen US-Zöllen ausgenommen. Der als sicher geltende japanische Yen profitierte neben dem Schweizer Franken besonders stark. Für einen Dollar mussten erstmals seit Ende 2016 weniger als 105 Yen gezahlt werden. „Die neuen Entwicklungen im Handelsstreit dürften ihren Teil zu der aufflammenden Risikoaversion beigetragen haben“, kommentierte Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank. „Dabei dürfte jedoch auch die Ankündigung Trumps eine große Rolle gespielt haben, seinen Sicherheitsberater H.R. McMaster durch einen weiteren Hardliner, den ehemaligen US-Botschafter bei der UN, John Bolton, zu ersetzen“, schreibt Reichelt. Bolten fordere schon länger eine härtere Linie gegenüber dem Iran und Nordkorea. Am Nachmittag stehen in den USA noch Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter auf dem Kalender. Zudem werden Daten zum Häusermarkt veröffentlicht.