Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) – Die Einführung der Iran-Sanktionen warfen am Ölmarkt ihre langen Schatten bereits voraus, sodass am Tag der Inkraftsetzung die Reaktionen sehr verhalten ausfielen. Die Ölpreise stiegen am Montag kurzzeitig, haben die Gewinne aber wieder abgegeben und handeln heute leicht im Minus. Zu der Unaufgeregtheit trug auch bei, dass die USA Südkorea, Japan, Indien, China, der Türkei, Taiwan, Italien und Griechenland für 180 Tage erlauben, weiterhin Öl aus dem Iran zu kaufen. Die genannten Länder nahmen bislang den Großteil der iranischen Ölexporte ab. „Es ist daher wahrscheinlich, dass sich die iranischen Ölexporte auf ihrem aktuellen Niveau von gut 1 Mio. Barrel pro Tag stabilisieren“, kommentierte die Commerzbank.

US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai die internationale Atomvereinbarung mit dem Iran aufgekündigt. Damit machte er auch den Weg frei für die Wiedereinsetzung von Sanktionen, die im Zuge der Vereinbarung ausgesetzt worden waren. Das Abkommen soll den Iran von der atomaren Bewaffnung abhalten. Die anderen Mitunterzeichner – China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland – wollen an dem Abkommen festhalten.

Neben der Entspannung auf der Angebotsseite gerät der Ölpreis auch durch Sorgen, die Nachfrage könnte sinken, unter Druck. Schwächt sich die Weltkonjunktur ab, wird weniger Öl verbraucht. Die OPEC und die Internationale Energieagentur hatten kürzlich ihre Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft und die Entwicklung der Ölnachfrage nach unten korrigiert.

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