FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Euro hat am Dienstag an die deutlichen Kursgewinne vom Vortag angeknüpft und ist über die Marke von 1,15 US-Dollar gestiegen. Marktbeobachter sprachen von einer Dollarschwäche, die dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen habe. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1530 Dollar gehandelt, nachdem sie in der vergangenen Nacht zeitweise bis auf 1,1542 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,1420 Dollar festgesetzt. Marktbeobachter erklärten die Dollarschwäche mit einer Kreisemeldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach soll sich US-Präsident Donald Trump am vergangenen Freitag vor republikanischen Geldgebern kritisch zu Notenbankchef Jerome Powell geäußert haben. Er habe erwartet, dass Powell als Präsident der Notenbank Fed für eine Politik des billigen Geldes stehe. Stattdessen habe Powell die Leitzinsen immer weiter angehoben. Bloomberg berief sich auf drei Personen, die bei dem Treffen mit Trump anwesend waren. Bereits Ende Juli hatte Trump die Fed angegriffen. Er warf ihr vor, den Dollar zu stark werden zu lassen. „Ich mag es nicht, wenn ich die Zinsen steigen sehe, nach all der Arbeit, die wir in die Stärkung der Wirtschaft gesteckt haben“, hatte Trump gesagt. Unterdessen hat der Präsident der regionalen Notenbank von Atlanta, Raphael Bostic, die Unabhängigkeit der amerikanischen Notenbank gegen Einflussnahme aus der Politik verteidigt. „Die Unabhängigkeit der Fed ist extrem wichtig“, sagte Bostic am Vorabend. Sie helfe der Notenbank eine bessere Geldpolitik zu machen.