FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1554 US-Dollar gehandelt und damit etwa einen halben Cent niedriger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1616 Dollar festgesetzt. Die Aussicht auf weiter steigenden Zinsen in den USA gab dem Dollar am Morgen Auftrieb, während der Euro im Gegenzug unter Druck geriet. Am Vorabend war mit der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed bekannt geworden, dass viele Ratsmitglieder eine „baldige“ Zinserhöhung für notwendig erachten. Damit gilt eine nächste Zinserhöhung im September als sicher. Die anhaltend robuste Wirtschaftsentwicklung und eine Inflationsrate in der Nähe von zwei Prozent sprächen für weitere „graduelle“ Leitzinsanhebungen, hieß es außerdem im Protokoll. Allerdings sehen die amerikanischen Notenbanker auch Risiken für den wirtschaftlichen Ausblick vor allem in der Handelspolitik. Ein breiter und langer Handelsstreit könne negative Effekte auf das Geschäftsklima, Investitionen und Beschäftigung haben. Zuletzt hatte der Handelsstreit zwischen China und den USA eine neue Eskalationsstufe erreicht. Nachdem von Washington am Morgen eine weitere Tranche von Strafzöllen für Waren im Wert von 16 Milliarden Dollar in Kraft gesetzt worden war, hatte Peking umgehend Vergeltung angekündigt.