NEW YORK (dpa-AFX) – Der Euro ist im US-Handel unter Druck geblieben. Nachdem der Kurs der Gemeinschaftswährung im asiatischen Handel noch ein Dreijahreshoch bei 1,2323 US-Dollar erreicht hatte, war er im europäischen Geschäft am Mittwoch zeitweise unter 1,22 Dollar gefallen. Zuletzt kostete ein Euro 1,2245 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2203 (Dienstag: 1,2230) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8195 (0,8177) Euro gekostet. Marktbeobachter begründeten den Kursdämpfer mit jüngsten Aussagen aus den Reihen der EZB. Im Tagesverlauf hatten sich mehrere Notenbanker tendenziell besorgt über den jüngsten Höhenflug des Euro gezeigt. EZB-Vizepräsident Vitor Constancio hatte der italienischen Zeitung „La Repubblica“ gesagt: „Plötzliche Kursbewegungen bereiten mir Sorgen, soweit sie keine Änderung der fundamentalen Lage widerspiegeln.“ EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny meinte, dass der Kursanstieg des Euro „nicht hilfreich“ sei. Deutlicher wurde Frankreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau: „Die jüngste Entwicklung des Wechselkurses ist eine Quelle der Unsicherheit, die es wegen ihrer möglichen dämpfenden Effekte auf die Importpreise zu beobachten gilt.“ Im asiatischen Handel war der Kurs des Euro zeitweise auf den höchsten Stand seit Ende 2014 gestiegen. Zum Teil ging dieser Anstieg auf einen durchweg schwächeren Dollar zurück. Zum Teil waren aber auch Spekulationen auf eine weniger lockere Geldpolitik durch die EZB ausschlaggebend gewesen