FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Euro ist am Montag wieder über die Marke von 1,18 US-Dollar gestiegen. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1812 Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Freitagabend. Der Eklat nach dem G7-Treffen vom Wochenende mit dem Rückzieher des US-Präsidenten Donald Trump von der gemeinsamen Schlusserklärung sorgte am Devisenmarkt kaum für Bewegung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1754 Dollar festgesetzt. Am Devisenmarkt rückt die Geldpolitik zunehmend in den Mittelpunkt, zumal im Tagesverlauf keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm stehen. Sowohl in den USA als auch im Euroraum treffen die Notenbanken in dieser Woche geldpolitische Entscheidungen. In den USA gilt eine weitere Zinsanhebung als ausgemachte Sache. Analysten und Anleger warten darüber hinaus auf Hinweise, in welchem Tempo die Federal Reserve ihren Straffungskurs in diesem Jahr fortsetzen will. Die EZB wird ihre extrem lockere Geldpolitik aller Voraussicht nach zunächst fortsetzen. Allerdings hat EZB-Chefökonom Peter Praet eine Debatte über den Fortgang des Wertpapierkaufprogramms angekündigt. Die EZB muss demnächst entscheiden, wie sie mit dem Programm nach September verfahren will. Kursverluste gab es beim Schweizer Franken. Zuletzt fiel der Wert zum Euro um etwa ein halbes Prozent. Nach Einschätzung des Experten Manuel Andersch von der BayernLB dürften am Wochenende einige Franken-Investoren zwar „kräftig durchgeatmet“ haben. Die Volksinitiative zur Einführung eines sogenannten Vollgeldsystems ist in einem Referendum klar gescheitert. Dennoch geriet der Franken unter Druck. Andersch erklärte den schwächeren Franken mit einer stärkeren Risikofreude der Anleger. Diese haben zum Wochenauftakt auch den japanischen Yen belastet. Beide Währungen gelten am Markt traditionell als sichere Anlagehäfen

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