FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Kurs des Euro ist am Mittwoch nach einer erneuten Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China gesunken. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1713 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1713 Dollar festgesetzt. Für Druck auf den Euro sorgte eine Dollarstärke auf breiter Front gegenüber den anderen wichtigsten Währungen der Welt. In der Nacht war bekannt geworden, dass die USA eine weitere Liste mit möglichen Strafzöllen auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar vorgelegt haben. Für den Fall des Inkrafttretens der neuen Zölle hat die Regierung in Peking Gegenmaßnahmen angekündigt.
„Die Trump-Administration lässt es eindeutig auf einen Handelskrieg ankommen“, kommentierte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Die Auswirkungen der Lage auf den Devisenmarkt seien schwer abzuschätzen. Einerseits würde eine Schwächung der US-Wirtschaft für einen vorsichtigen Kurs der US-Notenbank Fed hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen und damit für einen schwächeren Dollar sprechen. Andererseits lasse der inflationäre Effekt der Importzölle höhere Zinsen erwarten, die den Dollar stärken würden. Im Tagesverlauf gibt es nur wenige Konjunkturdaten, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Erst am Nachmittag könnten Preisdaten aus den USA für neue Impulse sorgen. Auf dem Programm stehen Kennzahlen zur Entwicklung der Erzeugerpreise.

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