FRANKFURT/SINGAPUR (dpa-AFX) – Der Euro hat sich am Dienstag von seinem am Vortag erreichten Dreijahreshoch entfernt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2220 US-Dollar, nachdem sie zuvor bis auf 1,2202 Dollar gefallen war. Am Montag war der Euro mit knapp 1,23 Dollar noch auf den höchsten Stand seit Ende 2014 gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,2277 Dollar festgesetzt. Am Markt wurden zwei Gründe für die schwächere Tendenz des Euro genannt. Zum einen habe der wachsende Widerstand in der SPD gegen Koalitionsverhandlungen mit der Union die Gemeinschaftswährung belastet. Das Sondierungsergebnis der drei Parteien gilt als europafreundlich, weshalb Zweifel an einer Regierung aus Union und SPD den Euro belasten. Zum anderen verwiesen Händler auf einen Medienbericht, demzufolge die EZB mit konkreten Signalen für eine künftig weniger lockere Geldpolitik noch abwarten könnte. Im Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der EZB hatte es geheißen, die Notenbank könnte „Anfang 2018“ ihre geldpolitische Kommunikation überdenken. Dies war als Hinweis auf eine Notenbanksprache gewertet worden, die den Fokus etwas in Richtung einer strafferen Geldpolitik verschiebt. Der Euro hatte davon deutlich profitiert. Die konjunkturellen Impulse hielten sich demgegenüber, wie schon am Montag, in Grenzen. Es wurden nur wenige Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Allerdings kehren amerikanische Anleger nach einem Feiertag zu Wochenbeginn wieder an die Märkte zurück, was meist zu Kursbewegung führt. Zudem wird im Nachmittagshandel der US-Industrieindikator Empire-State-Index veröffentlicht. Die Zahl gilt aber als schwankungsanfällig.