FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Euro hat am Mittwoch nicht an seine Kursgewinne der vergangenen Tage anknüpfen können. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2011 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2065 Dollar festgesetzt. Der amerikanische Dollar, der in den vergangenen Tagen unter Druck gestanden hatte, konnte etwas zulegen. Am Markt wurde dies überwiegend mit einer Gegenbewegung auf die vorherigen Kursgewinne erklärt. Fundamentale Gründe in Form von Konjunkturdaten wurden dagegen nicht genannt. Erst im Nachmittagshandel wird der ISM-Einkaufsmanagerindex erwartet, der als einer der wichtigsten Frühindikatoren der US-Wirtschaft gilt. Am Abend veröffentlicht zudem die US-Notenbank Fed ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Politische Risikofaktoren wie der Katalonienkonflikt oder die italienischen Parlamentswahlen im März belasteten den Euro derzeit nicht, hieß es in einem Marktkommentar der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Vielmehr werde er von Erwartungen unterstützt, wonach die EZB nicht ganz so zögerlich in ihren geldpolitischen Entscheidungen agieren könnte, wie es bisher schien. So hat Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny ein möglichst baldiges Ende der EZB-Anleihekäufe gefordert. „Wenn die Wirtschaft weiter so gut läuft, könnten wir das Anleihekaufprogramm 2018 auslaufen lassen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Zuletzt hatten die EZB-Direktoriumsmitglieder, Benoit Coeure und Yves Mersch, ebenfalls Signale gegen eine erneute Ausweitung der Anleihekäufe gegeben. Diese laufen bislang bis mindestens September.