(euwid) In der Diskussion um die Neufassung des ElektroG und die Erreichung der neuen deutlich ambitionierteren Sammelquoten beim E-Schrott bringt der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) eine finanzielle Beteiligung der Hersteller an den Kosten für die Sammlung der Altgeräte ins Spiel. Aufgrund der veränderten Zusammensetzung der Sammelgruppen sowie der zunehmend geringeren Werthaltigkeit des E-Schrotts könnte die Eigenvermarktung der Altgeräte für die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger im Rahmen der Optierung immer unattraktiver werden, schreibt der bvse an die umweltpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen.

Sollten die Optierungen wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll sein, sei fraglich warum die Gebietskörperschaften noch in eine Verbesserung der Sammelinfrastruktur investieren sollten. In diesem Fall sollten sich daher die produktverantwortlichen Hersteller an der Finanzierung der Sammlung durch die „Bereitstellung einer Infrastrukturabgabe“ beteiligen, schlägt der bvse vor.

Aufgrund europäischer Vorgaben liegen die Sammelvorgaben beim E-Schrott seit diesem Jahr deutlich höher. Bezogen auf die in den drei Vorjahren durchschnittlich verkaufte Menge an Neugeräten müssen jetzt 65 Prozent gesammelt werden – bisher lag das Sammelziel bei 45 Prozent. Letzte Zahlen der Stiftung EAR sowie des Statistischen Bundesamtes deuten aber daraufhin, dass für die Erreichung dieses Ziels noch bis zu eine halbe Million Tonnen an Altgeräten in Deutschland fehlen.

Aus Sicht des bvse sind die Sammelmengen aber durchaus im Markt vorhanden. Allerdings laufe immer noch zu viel E-Schrott an den für die Behandlung von Altgeräten zugelassenen Anlagen vorbei. Als Gründe dafür nennt der Verband die weiterhin verbreitete Entsorgung von Kleingeräten über den Restmüll, die Abgabe von Altgeräten in der allgemeinen Schrottsammlung sowie den illegalen Export.

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