(euwid) Es war ein unaufgeregter Handelsmonat für den deutschen Schrotthandel. „Die Schrottmengen, die rein kamen, waren auch leicht absetzbar. Und das ganze zu weitgehend unveränderten Preisen“, beschreibt ein Gesprächspartner die aktuelle Marktlage für Juli. Für den kommenden Monat August wird ferienzeitbedingt mit einem etwas geringeren Handelsvolumen gerechnet. Auch preislich könnte es leicht nach unten gehen. Die Stahlwerke verfügen dem Vernehmen nach weiterhin über einen sehr großen Auftragsbestand, entsprechend gut sei weiterhin die Schrottnachfrage, vor allem nach Neuschrott. Allerdings soll die Zahl der Neuaufträge bei den Stahlwerken zuletzt deutlich gesunken sein, was Händlern zufolge auf „Bremsspuren der bisher brummenden Konjunktur“ hindeute. Generell sei eine wachsende Unsicherheit spürbar, die die Wirtschaft in eine „Hab-Acht-Stellung“ versetze. Wie bereits in den Vormonaten beobachtbar, würden nur noch Investitionen getätigt, die wirklich notwendig seien oder einen kurzfristigen Ertrag versprächen. Die Zahl der Demontagen von Maschinen und Industrieanlagen sei rückläufig, wo möglich werde die bestehende Infrastruktur weiterhin genutzt. Dies habe zur Folge, dass das Aufkommen an Alt- und Abbruchschrott im Vergleich zu früheren Jahren niedriger sei. Dies berücksichtigend sei der Schrottanfall im Juni/Juli aber „erstaunlich gut“ gewesen, berichten mehrere Händler. Der Entfall von Neuschrott sei ebenfalls auf einem „normal guten Niveau“. Als ein für den Handel brisantes Thema werten die Gesprächspartner allerdings die im Juli erfolgte Ausweitung der Mautpflicht auf das gesamte Bundesfernstraßennetz und die für 2019 angekündigte Mauterhöhung. Die Frachtkosten würden dadurch deutlich steigen. Der Fahrermangel, die unzureichende Waggongestellung der Bahn und zuletzt sinkende Pegelstände der Flüsse machten die Logistik ohnehin weiterhin zu einem „Katastrophengebiet“.

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