(dpa-AFX) Der seit Juli 2016 amtierende Aurubis-Chef Jürgen Schachler will den Konzern breiter aufstellen und durch Übernahmen verstärken. „Vor allem in den Vereinigten Staaten und Südamerika sehe ich Potential für Zukäufe“, sagte Schachler der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ, Donnerstag). Auch Gemeinschaftsunternehmen mit Wettbewerbern würden geprüft, etwa in Asien, wo Aurubis gerade mit der Unternehmensgruppe LS Corp an einer Machbarkeitsstudie zum Bau eines Werks für batteriefähige Nickelsulfate arbeitet. „Wir sondieren auch auf anderen Feldern die Möglichkeit, mit Partnern zusammenzuarbeiten und Joint Ventures zu gründen“, sagte Schachler weiter. Für Zukäufe könnte Aurubis früheren Angaben zufolge rund 1,8 Milliarden Euro ausgeben. Die Marschrichtung für die breitere Aufstellung hatte Schachler Mitte Dezember bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2016/17 erneuert. Er will die ehemals als Norddeutsche Affinerie bekannte Kupferhütte effizienter machen und in Teilen neu ausrichten. „Wir wollen nicht warten, bis der Markt uns zu Veränderungen zwingt, sondern frühzeitig die Weichen stellen“, sagt er im Gespräch mit der FAZ. Ziel sei es, Aurubis von einem Kupferkonzern zu einem Multi-Metall-Konzern zu entwickeln. „Ich erwarte, dass Aurubis den Anteil an Nichtkupfermetallen am Verkaufsvolumen bis zum Geschäftsjahr 2022/23 verdoppeln kann.“ Die Metalle, etwa für schnellere Computerchips, stärkere Batterien oder besonders leitfähige Kabel bringen höhere Margen als das Stammgeschäft mit Kupfer. Auch die Rentabilität solle sich erhöhen, was ein wichtiger Baustein von ?One Aurubis? ist, einem detaillierten Programm, mit dem Schachler seinen übergeordneten Strategieplan in die Tat umsetzen will. Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 profitierte Aurubis von einer höheren Kupferkonzentrat-Produktion. Der operative Gewinn vor Steuern stieg 2016/17 um 40 Prozent auf 298 Millionen Euro, der Umsatz legte um 17 Prozent auf 11,04 Milliarden Euro zu.