London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) – Alle Basismetalle sahen zuletzt leichte Abwärtsbewegungen. Doch Aluminium hat es besonders heftig erwischt, gerade im vergangenen Monat. Die Preisschwäche im März hatte laut Experten mit dem von den USA initiierten Handelsstreit zu tun. „Kurzfristig hat sich die Diskussion um US-Importzölle auf Aluminium negativ auf die Nachfrage ausgewirkt“ schreibt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH, im aktuellen „Edelmetall- und Rohstoff-Report“. Angesichts des steigenden Ölpreises sei allerdings langfristig bei Aluminium eher eine Aufwärtsbewegung zu erwarten. „Als energieabhängiges Metall korreliert es mit den Energiepreisen, weshalb sich Aluminium und Öl auf lange Sicht wieder in dieselbe Richtung entwickeln dürften“, ist Siegel überzeugt. Zu Beginn des neuen Monats April wirkten erneut politische Einflussfaktoren auf den Aluminiumpreis ein – dieses Mal waren aber Preiszuwächse die Folge. Grund sind die Ende vergangener Woche verhängten Sanktionen der USA gegen russische Oligarchen und deren Firmen. Das US-Finanzministerium hatte zwölf russische Unternehmen wie zum Beispiel Rusal, den größten Aluminiumproduzenten außerhalb Chinas, mit Strafmaßnahmen belegt. Die Sanktionen sollen es den russischen Firmen so gut wie unmöglich machen, ihre Geschäfte in US-Dollar abzuwickeln. Der Aluminiumpreis sprang zu Wochenbeginn in der Spitze um fünf Prozent nach oben und setzt seinen Anstieg heute auf knapp 2.160 US-Dollar je Tonne fort. Seit Bekanntgabe der Sanktionen am Freitag hat sich Aluminium damit um über sieben Prozent verteuert. „Die Teilnehmer an den Metallmärkten sind darüber besorgt, dass es durch die Sanktionen auch zu Versorgungsengpässen kommen könnte, vor allem in den USA“, kommentierte die Commerzbank. „Neben den US-Zöllen, durch die ohnehin schon weniger Material in die USA gelangen soll, machen sich die USA nun eine zweite Flanke auf. Die Kosten für die US-Aluminiumverarbeiter dürften deutlich steigen“, so die Experten.