(shareribs.com) London – Für Aluminium geht es an der London Metal Exchange erneut abwärts. Nickel zeigt sich derweil deutlich fester, allerdings könnte hier vorerst das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Auch am Donnerstag bewegte sich der Dollar wieder nach oben und belastet damit die Metallmärkte. Während sich die Ölpreise bislang von der Verteuerung des Greenback emanzipieren können, stehen Industrie- und Edelmetalle verstärkt unter dem Eindruck des Dollars. Brent-Rohöl ist am Donnerstag erstmals seit 2014 wieder über die Marke von 80 USD/Barrel gestiegen. Der Dollarindex verbessert sich um 0,2 Prozent auf 93,537 USD. Auf Jahressicht hat der Index damit rund 1,5 Prozent hinzugewonnen. Nach unten geht es für Aluminium bedingt durch Spekulationen über eine weniger dramatische Verengung des Angebots im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen den russischen Aluminiumproduzenten Rusal. Am Donnerstag sind die verfügbaren Lagerbestände an der London Metal Exchange um über 150.000 Tonnen angestiegen. Carsten Menke von Julius Bär sagte dazu laut Nachrichtenagentur Reuters, dass viel Aluminium in Finanzierungsverträgen gebunden sei, welche sich nun aber kaum noch lohnen würden und eine Verengung des Marktes abmildern könnten. Ungeachtet dessen ist weiterhin unklar, in welchem Ausmaß die Sanktionen gegen Rusal tatsächliche Auswirkungen auf den Markt haben. Das Unternehmen sucht nach Wegen, die Anforderung der USA zu erfüllen, um die Sanktionen abzuwenden, sieht sich aber auch Druck aus Moskau gegenüber, wo Gedankenspiele geäußert wurden, Unternehmen, die bei Sanktionen Anforderungen der USA erfüllen wollen, bestraft werden sollten. Die USA selbst haben zuletzt aber auch offen gelassen, ob man die Sanktionen überhaupt umsetzen wolle. Diese Unsicherheit und ein Anstieg der Produktion in China wird gegenwärtig eingepreist. In Hongkong findet derzeit die LME Week statt. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge gibt es dort die Überzeugung, dass sich der Metallmarkt in Richtung eines neuen Bullenzyklus bewege, bedingt durch eine steigende Inflation und einen verteiltes Nachfragewachstum. Der Zyklus dürfte aber länger andauern, aber auch flacher ausfallen als in der Vergangenheit. Ebenfalls auf der LME Week bekanntgegeben hat die chinesische Jinchuan Group, dass man die Produktion von Kobalt und Kupfer in Afrika in den nächsten zwei bis drei Jahren verdoppeln werde. Der Ausstoß liege dort gegenwärtig bei 50.000 Tonnen Kupfer im Jahr, sowie 5.000 Tonnen Kobalt. Die Bestände von Kupfer an der LME sind am Mittwoch um 525 auf 290.825 Tonnen gefallen, die Bestände von Aluminium sanken um 3.925 auf 1,243 Mio. Tonnen. Bei Nickel ging es um 810 auf 307.668 Tonnen nach unten und bei Zink ging es um 350 auf 232.450 Tonnen abwärts.