FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Kurs des Euro ist am Dienstag gefallen. Am Vormittag pendelte die Gemeinschaftswährung um die Marke von 1,12 US-Dollar und erreichte bei 1,1190 Dollar den tiefsten Stand seit fast vier Wochen. Zuletzt wurde der Euro wieder etwas höher bei 1,1203 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1236 Dollar festgesetzt. Der Euro wird von der Dollar-Stärke belastet. Am Montag hatte der Dollar nach besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten deutlich an Wert gewonnen. So hatte sich die Stimmung in der amerikanischen Industrie im März überraschend stark verbessert. Devisenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) macht auch den nach wie vor ungeklärten Austritt Großbritanniens aus der EU für die Euroschwäche verantwortlich. „Das Brexit-Chaos wirkt tendenziell belastend auf die Gemeinschaftswährung und auch vonseiten der Konjunktur- und Preisdaten gibt es keine Unterstützung“, erklärte er. Das Chaos in Großbritannien geht heute in die nächste Runde. Nachdem das britische Parlament am Vortag erneut alle Alternativen zum Austrittsvertrag mit der Europäischen Union abgelehnt hat, ringt das Kabinett um eine Lösung. Analysten der Commerzbank sehen einen „No Deal“ als „wahrscheinlichstes Ergebnis“, das jedoch noch in letzter Sekunde vermieden werden könnte. „Bis dahin bleibt das Pfund eine Währung, von der alle, die nicht stahlharte Nerven haben, lieber die Finger lassen sollten“, schrieben sie. Die britische Währung geriet am Dienstagvormittag wieder unter Druck.