BRÜSSEL/BERLIN (dpa-AFX) – Die Bundesregierung hat den Antrag der britischen Premierministerin Theresa May für einen Brexit-Aufschub bis Ende Juni begrüßt. Es sei gut, „dass es jetzt einen klaren Antrag Großbritanniens gibt“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch. „Das ist die Grundlage, auf der die EU 27 Donnerstag und Freitag reagieren können.“ Der Antrag werde beim Europäischen Rat „sicher intensiv diskutiert werden“. Aus Sicht der EU-Kommission müsste Großbritannien bei einer solchen Verschiebung des EU-Austritts an der Europawahl teilnehmen. Seibert sagte, das sei „eine der Fragen, die beantwortet werden müssen, die diskutiert werden müssen“. May bittet um einen Aufschub bis 30. Juni, will aber keine Teilnahme an der Europawahl. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde sich bis zur nahezu letzten Minute des 29. März dafür einsetzen, dass Großbritannien nicht ohne Abkommen, sondern geregelt aus der EU austrete, betonte Seibert. Es bleibe die Überzeugung der Bundesregierung, „dass ein Austritt Großbritanniens ohne Abkommen in niemands Interesse wäre“.